Das Steirische Vulkanland blüht auf
Mit Kulinarik, Handwerk und Lebenskraft zum Erfolg! Der Lebensraum Steiermark bietet zahlreiche Lebensträume. Im Rahmen des neuen Arbeitsschwerpunkts „Lebens(T)raum Steiermark – regional genial!“ werden in den nächsten zwei Jahren die steirischen Lebens(T)räume vorgestellt.
Ein Artikel von Roman Schmidt (Presseverantwortlicher Steirisches Vulkanland) Im Steirischen Vulkanland muss heute niemand mehr Vulkanausbrüche und Lavaströme befürchten. Auch ExtrembergsteigerInnen sind eher an der falschen Stelle. Das Vulkanland ist vielmehr ein Ziel für Neugierige geworden, die sich über eine der faszinierendsten Landschaften Österreichs informieren wollen. Und die, ganz nebenbei, auch eine Leidenschaft für kulinarische Genüsse haben: Das Steirische Vulkanland ist ein Paradies für Weinkenner und Liebhaber regionaltypischer Köstlichkeiten. Zwischen Bad Radkersburg im Süden und Sinabelkirchen im Norden, zwischen dem Westen um St. Veit am Vogau und dem Osten rund um Kapfenstein haben sich unzählige idyllische Gasthöfe, traumhafte Hotels, engagierte Weinbauern und Manufakturen erlesener Köstlichkeiten etabliert. Landschaft und Kulinarik verschmelzen hier zu einer Einheit. Die fruchtbaren Böden des Vulkanlandes bieten die optimalen Voraussetzungen für edle Weine, herausragende Obstbrände, die berühmten Steiermärker Öl-Kürbisse, einen schier unerschöpflichen Vorrat handverlesener Früchte und vieles, vieles mehr. Doch der Blick auf die einzigartige Landschaft, die ja erst die Möglichkeit für den Anbau so vieler Produkte schuf, sollte am Anfang einer jeden Reise durch das Vulkanland stehen. Der erste Krater entstand vor rund 17 Millionen Jahren in Bad Gleichenberg. Damals hatte sich gerade die afrikanische Kontinentalplatte unter die europäische geschoben, dieses Naturereignis hatte enorme Auswirkungen auf die geologischen Prozesse in weiten Teilen Europas. Wo heute die Wanderer auf den Spuren der Vulkane unterwegs sind, erstreckte sich damals ein subtropisches Meer, in dessen Mitte sich der aktive Vulkankegel erhob. Zu bewundern sind mittlerweile allerdings nur noch verwitterte Reste des ursprünglichen Berges, allein die Spitzen des einst wohl imposanten Vulkans ragen noch sichtbar aus dem Boden auf. Neben der Kulinarik und einer atemberaubend schönen Landschaft hat das Steirische Vulkanland exzellentes Handwerk als Stärke wiederentdeckt. Wohin das Auge blickt, im Vulkanland wird man von meisterlichem Handwerk begleitet: von hervorragenden Handwerkern gebaute Häuser, Straßen, Gärten und stilvolle Inneneinrichtungen mit dem Potenzial, als Antiquität von morgen weitervererbt zu werden, begleiten bewusste BetrachterInnen auf Schritt und Tritt. Wer in zehn Jahren von vortrefflicher Kulinarik, erlesenem Handwerk und einer beneidenswerten Lebensart spricht, dem wird das Vulkanland einfallen. Eine Region mit Identität, Authentizität und dem Geschick seiner BürgerInnen, ihre eigene Lebensart zu bewahren, auszufeilen und damit als Region der Lebenskraft unwiderstehlich für Menschen aus nah und fern zu werden. Und das in einer Region, in der sich die BürgerInnen zu 100 Prozent mit eigener Energie versorgen. Nahwärmenetze, Pflanzenöl, Photovoltaik und Co. trennen die Nabelschnur hin zu irrwitzigen globalen Energiepreisentwicklungen und sorgen für eine preisstabile und wertschöpfungsreiche Region. Neue Jobs sorgen für noch mehr Lebensqualität. Das Motto „maximale Lebensqualität bei minimalem Energieeinsatz“ wird zum Lebensprinzip.
Inwertsetzung der Sprache
Im Steirischen Vulkanland wurden in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten viele gute Worte gesät. Die Früchte dieser Saat werden mehr und mehr sichtbar. Die Sprache der Region hat sich gewandelt und mit ihr die Strahlkraft der Marke „Steirisches Vulkanland“. „Was hier wächst und entsteht, hat Wert“, war das ursprüngliche Motto der Regionalentwicklung. Der Prozess der Inwertsetzung ist weit fortgeschritten. Menschen aus ganz Europa sehen dieses Kleinod im Südosten Österreichs und kommen hierher, in eine Region, die in vergangenen Zeiten als „vergessenes Land“ galt. So bezeichneten Beamte aus Wien zu Kaisers Zeiten die Südoststeiermark in ihren Niederschriften, wenn es sie im Zuge einer Dienstreise – wohl meist unfreiwillig – hierher verschlug. Heute ist das Vulkanland ein Beispiel dafür, wie aus einer Region ohne Hoffnung eine Zukunftsregion werden kann. Es ist ein Beispiel dafür, dass der Ländliche Raum ein Zukunftsraum ist. Es ist aber auch ein Beispiel dafür, dass eine Region wie das Steirische Vulkanland ein besonderer Lebensraum mit einer herausragenden Lebenskultur ist. Der wunderschöne Lebensraum bildet eine exzellente Basis dafür. Nicht von ungefähr stellte ein US-Journalist, den es am Ende seiner Reise ins Vulkanland verschlug, fest, er müsse nun im „Garten Gottes“ angekommen sein. Die Vision „Von der Grenzregion zum Steirischen Vulkanland“ hat sich erfüllt. Grund genug, ein neues Bild der Zukunft zu zeichnen: Das Steirische Vulkanland hat sich der menschlichen, ökologischen und regionalwirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit verschrieben. Wer sich dieses Zukunftsbild ausmalt, darf auch nicht davor zurückscheuen, dieses in den schönsten Farben prächtig gestaltete Bild auch unermüdlich auszustellen, gleichsam als Sehnsuchtsbild voranzutragen, damit zu inspirieren und die Handlungsbereitschaft zu provozieren. „Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen“, brachte es Johann Wolfgang von Goethe auf den Punkt. Diese Worte sollte man sich tagtäglich vergegenwärtigen. Sie bringen die Wirkung von Visionsprozessen auf den Punkt. Jeder Mensch, jeder Betrieb, jede Region braucht diese inneren Bilder, dieses innere, handlungsmotivierende Anliegen. Zusammenfassend kann man sagen: Das Geheimnis des regionalen Erfolges im Steirischen Vulkanland ist die Beharrlichkeit des Denkens, Redens und Tuns. Wenn die Konsequenz der positiven Sprache in alle Häuser und Gemeinschaften Einzug hält, muss man sich um die Kultur des Miteinanders keine Sorgen machen. Dann werden sich Gemeinschaften gut entwickeln. Es liegt in der Hand jedes Einzelnen. Bleibt einzig die Frage, ob jeder Einzelne bereit ist, seine eigene Verantwortung wahrzunehmen?